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- Carl Friedrich Bardusch, der Seniorchef des Ettlinger
Textil-Dienstleisters Bardusch, ist am 14. August im Alter von 74 Jahren
nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Das teilte ein
Unternehmenssprecher mit. Bardusch lebte mit seiner
Lebensgefährtin Fritzi Speidel-Zachmann in Pforzheim. Der passionierte
Reiter war auch maßgeblich daran beteiligt, dass aus dem Pforzheimer
Reitturnier eine internationale Veranstaltung wurde, die in den
vergangenen Jahren viele Weltklassereiter in die Goldstadt lockte.
Bardusch
hatte seine Firma, ein klassisches Familienunternehmen, vor rund 50
Jahren übernommen und die Ausland-Expansion vorangetrieben. Der
Dienstleister betreut nach eigenen Angaben mit seinen 18 deutschen
Niederlassungen sowie acht ausländischen Standorten rund 90 000 Kunden,
einige davon in Pforzheim und im Enzkreis. Der Seniorchef hatte zuletzt
seinen Sohn Carl-Matthias und seine Tochter Christina Ritzer in die
Unternehmensführung geholt, aber weiterhin selbst maßgeblich die
Geschicke der Firma bestimmt. Mit den Kindern ist das 1881 gegründete
Familienunternehmen nun in der fünften Generation.
Die Firma
Bardusch verdient ihr Geld vor allem mit dem Waschen und Bügeln von
Schutzkleidung für Unternehmen sowie von Textilien für Gaststätten,
Hotels und Kliniken. Mit weltweit 4000 Mitarbeitern, davon 2500 in
Deutschland, setzte Bardusch im vergangenen Jahr 310 Millionen Euro um.
Mit Carl F. Bardusch verliert Baden-Württemberg eine seiner
herausragenden Unternehmer-Persönlichkeiten. Das Herz des ehemaligen
Amateurspringreiters schlug jedoch nicht nur für den Reitsport, für den
er sich maßgeblich engagierte, daneben war er auch begeisterter
Skifahrer. Mit seinem sozialen und kulturellen Engagement wirkte er
weltweit und ist dennoch in der Region heimisch geblieben.
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(Reiterjournal 05/11)
Im gemütlichen Restaurant gegenüber seiner Firma braucht der Wirt nicht
lange herauszufinden, wie Carl-Fritz Bardusch seinen Spargel haben
will. „Badisch-klassisch, gell?“, fragt er rein rhetorisch. „Klar, wie
immer“, zwinkert der Stammgast zurück. Der runde Tisch in der Ecke steht
ihm stets zur Verfügung, und der Wirt weiß, was er an dem Ettlinger
Unternehmer aus der Nachbarschaft hat. Denn
Bardusch lädt gerne Menschen ein. Zum Geschäftsessen oder einfach, weil
sie ihm sympathisch sind. Der vielleicht bodenständigste Top-Manager
der deutschen Wirtschaft ist ein großzügiger und ein geselliger Mann.
„Ein Barockmensch“, wie in die FAZ einmal erkannt zu haben glaubte.
Und
er ist ein Reiter. Carl Fritz Bardusch ist nicht nur der Mann, der den
„Pforzheimer Goldstadt Cup, jenes Turnier in seinem Heimatverein
Pforzheim, vor zwölf Jahren gemeinsam mit Freunden aus der Taufe gehoben
hat und es seither entscheiden unterstützt und fördert. Vom 19. bis 22.
Mai findet der Cup als CSI*** zum zwölften Mal statt. Er ist einer der
größten Förderer des Turniersports in Baden-Württemberg seit vielen
Jahren. "Ich komm mir manchmal vor wie die Feuerwehr", grinst er, "wenn
es irgendwo brennt und Geld fehlt, kommt man zu mir."
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