Nach Hongkong abgeschoben
Reiter die Außenseiter der Spiele
Hongkong (dpa) - Kein olympischer Geist, kein Flair, keine wichtigen Entscheidungen vor Ort: Die Reiter sind die großen Außenseiter der Spiele, 2000 Kilometer von Peking entfernt.
«Das ist nicht viel anders als ein großes Reitturnier, wie eine eigene Veranstaltung», sagte Springreiter Ludger Beerbaum vor seiner sechsten Olympia-Teilnahme. Dressur-Kollegin Isabell Werth witzelte über ihren vierten Olympia-Start: «Bedingt durch die Security, die hier überall ist, ist das olympische Feeling schon da. Und was die Kompliziertheit der Organisation angeht, ist es auch schon da.»
Die Reiter fühlen sich abgeschoben und ausgenutzt. Vor drei Jahren verlegte das IOC die Pferdesport-Wettbewerbe in die frühere britische Kronkolonie, Ursache waren nach offizieller Darstellung seuchenrechtliche Bestimmungen. Peking erfüllt im Gegensatz zu Hongkong nicht die internationalen Standards. Das unausgesprochene Druckmittel war, dass die Rückkehr der mehrere Millionen Euro teuren Spitzenpferde nicht gewährleistet werden konnte, weil das chinesische Kernland nicht als frei von Seuchen gilt. «Wenn man es wirklich gewollt hätte, dann hätte man die Quarantäne-Voraussetzungen auch in Peking schaffen können», sagte Werth. Weiter »
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