Dem Pferdesport droht das Aus im Fernsehen
TV setzt Verhandlungen mit Reitverband aus
Hannover (dpa) - Durch die anhaltende Doping-Diskussion wächst der Aufklärungsdruck auf die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN): Dem Pferdesport droht das Aus im Fernsehen, ein Turniersterben wäre die Folge.
ARD und ZDF wollen die anstehenden Verhandlungen über die Verlängerung des TV-Vertrages aufgrund der aktuellen Enthüllungen vorerst aussetzen. «Wir warten, wie die FN mit diesen Dingen umgeht», sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Es ist eindeutig, dass wir gerne Aufklärung hätten.»
Nach dem Doping-Urteil für Christian Ahlmann und der umstrittenen Behandlung von Marco Kutschers Olympia-Pferd Cornet Obolensky hatte das Geständnis von Ludger Beerbaum über den Umgang mit Medikamenten in dieser Woche für Wirbel gesorgt. «Von Herrn Beerbaums Aussagen war ich ernsthaft erschüttert», sagte Balkausky. Der erfolgreichste Springreiter der vergangenen 20 Jahre hatte gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» zum Einsatz von Medikamenten gesagt: «Im Laufe der Jahre habe ich mich darin eingerichtet, auszuschöpfen, was geht.» Und: «In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was nicht gefunden wird.» Der ARD-Sportkoordinator sagte nun: «Die entscheidende Frage ist, wie der Verband reagiert. Er muss sich daran messen lassen, was er tut.» Weiter |